Account gehackt - was tun?

[Korahan]

Huhu,

ich habe heute an mein gesamtes Email-Adressbuch einen Link geschickt. Komischerweise waren die Empfänger nicht sehr dankbar über diesen Link, manch einer hat mir ziemlich giftig zurückgeschrieben.

Und wenn sie nicht so giftig zurückgeschrieben hätten, hätte ich nicht bemerkt, dass ich besagten Link verschickt habe.

Sprich: Jemand hat mein Emailpasswort geknackt. Was ziemlich doof ist, weil ich das Passwort auch andernorts verwendete und weil sämtliche Accounts mit dieser Adresse verbunden sind. Selbst in Paypal könnte man sich einloggen, wenn man nur mein Emailadresse kennt - man gibt dann an, man habe das Passwort vergessen und findet es als Email in meinem Postfach.

Was tun?
Ich habe ...
... mein Email-Passwort im Laufe des Tages 2x geändert.
... meine Reserveadresse, für den Fall, dass ich das Passwort vergesse gelöscht, die war nämlich nicht von mir.
... mich bei meinem Adressbuch entschuldigt, vor dem Link gewarnt und dann das Adressbuch gelöscht.
... sämtliche mobilen Zugänge gelöscht
... sämtlichen relevanten Accounts ein neues, jeweils einzigartiges Passwort zugewiesen, und diese auf ein neumodisches, hackingsicheres Faserstoffmedium gespeichert (Papier).
... für die neuen Passwörter eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen verwendet.
... meinen PC auf Viren geprüft

Kann ich mich jetzt wieder sicherer fühlen? Was sollte ich noch tun? Wie kann ich verhindern, wieder gehackt zu werden?

Liebe Grüße,
Korahan

[anteevy]

Die Schritte sollten zu 99% reichen, um sicher zu sein. Ich nutze auch "nur" um die 10 Passwörter, je nachdem für welche Art von Login sie genutzt werden. Für wichtige Dienste wie E-Mail, Facebook und Paypal hab z.B. ich eigenständige, für eher weniger vertrauenswürdige und somit unwichtige Foren nur eins usw. Es gibt zwar diese Passwort-Verwaltungstools, aber denen trau ich nicht so... und vor allem kann ich mich dann nicht mal eben von nem anderen Rechner aus wo einloggen.

Allgemein ist so ein Passwort eigentlich nicht mit sinnvollem Aufwand zu knacken, es sei denn, es hat nur 5 Buchstaben, die ein Wort bilden, das im Duden steht. Und selbst dann wird normalerweise nach 5 fehlgeschlagenen Login-Versuchen sowieso gleich der Zugriff gesperrt, damit fällt Brute-Force eigentlich weg.

In letzter Zeit gehen immer öfters Links zu Seiten rum, die dem Nutzer vorgaukeln, er wäre auf einer anderen Seite, oft über Facebook - z.B. diese angebliche Aktion von Amazon, wo man durch den Teilen eines Links einen Amazon-Gutschein bekomme - da wird dann eine Facebook-Login-Seite nachgebaut und der Nutzer aufgefordert, sich "nochmal" dort "einzuloggen" und schon haben sie das Passwort.

Ein Keylogger auf deinem PC wäre natürlich auch möglich, aber nicht gerade wahrscheinlich. Und den Virenscanner hast du ja jetzt durchlaufen lassen. Vielleicht noch ein Extra-Tool gegen Spyware nehmen, wie den Windows Defender.

Und, wie schon gesagt, bei Seiten, denen du nicht 100%ig vertrauen kannst, wie z.B. irgendwelche Foren, ein separates Passwort nutzen. Ich werd die Tage wohl auch mal wieder meine ganzen Passwörter ändern... das schieb ich schon länger vor mir her.